Vortrag des PK 38 am 3. April 2018
Fotos: Bürgerverein Oldenfelde e.V.
Das kann mir nicht passieren ……
GH
……..sagen viele, gerade der älteren Generation, wenn sie wieder einmal in der Zeitung lesen oder von Bekannten hören, dass jemand dem sog. Enkeltrick oder einem anderen Abzockertrick zum Opfer gefallen ist.
POK Ralf Grote vom PK 38, der für Oldenfelde zuständige bürgernahe Beamte, belehrte am 3. April im Vereinshaus des SC Condor einer Gruppe Bewohner unseres Ortsteils eines Anderen. Er berichtete anschaulich, zum Teil spaßig vorgetragen, wie oft immer noch – vorwiegend ältere Menschen – mit üblen Tricks abgezockt werden. Die Trickbetrüger suchen z. B. im Telefonbuch bewusst nach Vornamen der dreißiger- und vierziger Jahre wie z.B. Wilhelm, Wilhelmine, Heinrich oder Erna, um dann den Enkeltrick per Telefon anzuwenden. Diese Jahrgänge sind geprägt von Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Das wissen die Betrüger ganz genau und nutzen es aus.
Der vielen bekannte Enkeltrick ist inzwischen „verfeinert“ worden. Dabei handelt es sich nicht mehr um einen normalen Anruf mit dem gleichen Einstieg in das Gespräch „hier spricht dein Enkel“, bei dem dieser dringend Geld für eine erforderliche Autoreparatur fordert, sondern um einen Schockanruf. Bei dem schildert ein angeblich deutscher Polizist, dass der Enkel wegen eines verursachten Unfalls aus Sicherheitsgründen in Untersuchungshaft sitzt (z. B. in Polen). Er müsse, um frei zu kommen, Geld hinterlegen. Die deutsche Polizei sei informiert und werde das erforderliche Geld nach Polen überweisen, was natürlich vorgetäuscht wird.
Auch der sog. Handwerkertrick, der vorgetäuschte Gasprüfer der Stadtwerke oder der falsche Polizist, der plötzlich vor der Tür steht, zieht immer noch. Alle sind entsprechend gekleidet, haben einen gefälschten Ausweis der auf den ersten Blick echt aussieht. Er bittet, wegen eines zunächst glaubhaften Anlasses – z. B. wegen von Mitbewohnern gemeldeter Gasgeruch oder Diebstahl im Haus – um Einlass. Dann lässt er die Tür aber nicht richtig ins Schloss fallen während die öffnende Person in die Wohnung vorangeht, sondern einen Spalt offen. Er verwickelt die öffnende Person zunächst in ein belangloses Gespräch während eine zweite Person Minuten schnell die Taschen im Flur durchsucht und Geld und Wertsachen entwendet und wieder verschwindet. Einer der derzeit häufigsten Tricks. Die Bitte um ein Glas Wasser oder mal telefonieren zu dürfen wird kaum noch angewandt.
Trickdiebstahl aus Handtaschen ist auch ein häufiger Grund weshalb Personen beim PK 38 vorstellig werden – jeden Mittwoch und Freitag auf dem Wochenmarkt bis zu drei Fälle. Vorwiegend Frauen stellen ihre Handtasche mit der Geldbörse in den Einkaufswagen. Während sie überlegt was noch eingekauft werden soll und z. B. noch ein paar Schritte zum Blumenstand zurückgeht, schiebt der Dieb den Wagen etwas weiter und räumt dabei die Tasche aus. Auch das oft vorgetragene sog. Hütchenspiel, bei dem für Geldeinsatz beobachtet werden soll wo sich die Münze befindet, kann man nicht gewinnen, weil der „Hütchenkünstler“ gemeinsam mit Partnern auftritt und nicht erkennbar trickst.
Herr Grote schilderte noch weitere Fälle, die hier nicht alle beschrieben werden können. Schade, dass das Angebot des BVO, die Veranstaltung zu besuchen, nicht genügend wahrgenommen wurde.
In den verteilten Broschüren steht ausführlich, was man beachten sollte und an welchen Details man Ausweise als Fälschung erkennen kann und dass man die Vornamen im Telefonbuch möglichst auf den Anfangsbuchstaben kürzen sollte.